Die Zugangswege zur Freiwilligen Feuerwehr haben sich in den zurück liegenden Jahrzehnten stark gewandelt. Bei Holger Schwauna, der am vergangenen Freitag in der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Gettorf, für seinen 40-jährigen aktiven Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr mit dem Brandschutzabzeichen in Gold des Innenministers ausgezeichnet wurde, war es die Familientradition, die ihn zur Feuerwehr brachte. „Mein Onkel war schon in der Feuerwehr“, sagte der Jubilar, der 1979 zunächst in den Dienst der Freiwilligen Feuerwehr Revensdorf trat und nach seinem Umzug nach Gettorf wechselte. Seine Frau wusste von Anfang an auf was sie sich einließ, nämlich darauf, ganz häufig auf ihren Ehemann zu verzichten. Da sind sich beide einig. Und das ist bis heute so geblieben.

Deshalb ist es eine gute Tradition bei Ehrungen immer auch die Partner – in der großen Mehrzahl sind es bis heute die Partnerinnen – einzuladen. Viel hat sich in den 40 Jahren geändert „vor allem die Technik“, sagt Holger Schwauna, aber auch die Schwerpunkte der Arbeit.  „Die großen Feuer haben abgenommen. Die technischen Anlagen werden besser gewartet. Die Verkehrsunfälle haben zugenommen.“

Tobias Ginnow wurde am Freitag neu in die Freiwillige Feuerwehr Gettorf übernommen und verpflichtet. Der 18-jährige Abiturient ist seit über sieben Jahren in der Jugendfeuerwehr aktiv. Durch Freunde ist er zur Jugendfeuerwehr gekommen. Am Anfang stand der gemeinsame Freizeitspaß im Mittelpunkt. Später hat sich seine Motivation gewandelt. „Ich möchte etwas für die Gemeinde tun“, sagt er. Nach dem Abitur beginnt er ein duales Studium in Altenholz, bleibt also der Gettorfer Feuerwehr erhalten. Insgesamt bleibt die Mitgliederzahl in der Gettorfer Feuerwehr stabil. Im vergangenen Jahr verstarb ein Feuerwehrmann, fünf verließen die FFW Gettorf. Dafür konnte Wehrführer Frank-Andreas Greggersen Tobias Ginnow als neuen Feuerwehrmann begrüßen, ebenso fünf neue Anwärter, die jetzt zunächst ihr Probejahr absolvieren. Ein Feuerwehrmann wechselte vom aktiven Dienst in die Ehrenabteilung.

Insgesamt rückte die Freiwillige Feuerwehr Gettorf im vergangenen Jahr 77 Mal aus, davon 17 Mal auf Grund von Fehlalarm. 59 Einsätze wurden in Gettorf gefahren, 15 in umliegenden Gemeinden und drei in Eckernförde. Zwölf Mal kam es zu Bränden oder Explosionen, zehn Mal zu einem Notfalleinsatz mit oder ohne Notarzt. 29 Mal wurde Technische Hilfe geleistet, davon neun Mal für Menschen in Not, zwölf Mal wegen Öl, viermal auf Grund von Wetterschäden. Sorgen machen dem Feuerwehrchef die zunehmenden Schornstein-Brände. „Es wird wieder mehr mit Holz geheizt. Ich kann nur an die Bürger appellieren: ‚Machen Sie sich kundig, wie so ein Kamin funktioniert. Lesen Sie die Gebrauchsanweisung Ihres Kamins.‘“, so Greggersen in seinem Rechenschaftsbericht. „Die feuerwehrtechnische Ausstattung der Freiwilligen Feuerwehr Gettorf ist perfekt“, so Greggersen. „Probleme gibt es bei der digitalen Alarmierung. Der Empfang ist zu schlecht.“ Die Kreisverwaltung habe aber inzwischen reagiert. „Ich hoffe, dass wir das Problem bald vom Tisch haben.“  Nicht ganz so schnell dürfte das Problem des Platzmangels der Feuerwehr Gettorf vom Tisch sein. Am jetzigen Standort fehlen zwei Stellplätze für Fahrzeuge und Lagermöglichkeiten. Die Gemeinde will Abhilfe schaffen, doch bezahlbare Grundstücke in Gettorf sind knapp.

Die Grüße und den Dank der Gemeinde Gettorf überbrachte der stellvertretende Bürgermeister Joachim Wendt-Köhler (SPD). Am Anfang seiner Zeit als Vorsitzender des Hauptausschusses sei er skeptisch gewesen, angesichts der Summen, die die Feuerwehr von der Gemeinde eingefordert haben. „Ich habe mein Urteil geändert, seit ich weiß, welche Aufgaben die Feuerwehr zu erfüllen hat.“ In Hinblick auf den Platzmangel im jetzigen Feuerwehrgerätehaus, versprach er, dass die Gemeinde versucht eine nachhaltige Lösung zu finden.  „Ich gehe davon aus, dass wir in der nächsten Zeit eine Lösung finden.“  

In den aktiven Dienst der FFW Gettorf wurde übernommen und verpflichtet:
Tobias Ginnow

Ins Probejahr aufgenommen wurden:
Marius Gatu, Feras Mardnli, Hannes Müller, Jürgen Rath, Daniel Singer

Folgende Beförderungen fanden statt:
Zur Hauptfeuerwehrfrau wurde ernannt:
Anna Sophie Dier

Zum Hauptfeuerwehrmann wurde ernannt:
Nikolai Andresen

Zum Löschmeister wurde ernannt:
Peter Gorn

Zum Oberlöschmeister wurden ernannt:
Kristof Kapteina und Jan Lieske

Folgende Ehrungen wurden durchgeführt:
Für zehnjährige Mitgliedschaft:
Hans-Joachim Dier und Felix Schäfe

Für 25-jährige Mitgliedschaft:
Christian Andersen und Lars Reinberg

Für 30-jährige Mitgliedschaft:
Bettina Spittler und Malte Kock  

Für 25-jährige aktive Mitgliedschaft erhielten Bettina Spittler und Malte Kock das silberne Brandschutzabzeichen des Innenministers.

Für 40-jährige aktive Mitgliedschaft erhielt Holger Schwauna das goldene Brandschutzabzeichen des Innenministers.

In die Ehrenabteilung verabschiedet wurde
Friedrich Dodt

Zum neuen Kassenprüfer gewählt wurde  
Tobias Ginnow

Quelle:

Sigrid Querhammer
Freie Journalistin für die Themenbereiche
Kirche und Gesellschaft – Politik – Ländliche Räume