Warum eine Notbetankungsanlage bei Stromausfall lebensrettend sein kann

Seit Kurzem gibt es in Gettorf auf dem Gelände der team-Tankstelle Meurer eine Notbetankungsanlage für Superbenzin E 5 und Diesel. Die unterirdisch gelagerten Kraftstoffe sind Teil des Katastrophenschutzes. Sie sollen bei einem Blackout zum Einsatz kommen. Das Amt Dänischer Wohld ist kreisweit die erste Amtsverwaltung, die eine derartige Anlage zum Erhalt der Einsatzfähigkeit ihrer Feuerwehren auf den Weg gebracht hat.

Ein Blackout-Szenario – massive technische Störungen der Hochspannungsleitungen mit fatalen Auswirkungen: Vielerorts bricht das Stromnetz über Stunden zusammen, so auch in Gettorf, Felm, Lindau, Neudorf-Bornstein, Neuwittenbek, Osdorf, Schinkel und Tüttendorf.

Nichts funktioniert mehr

Nichts funktioniert mehr, weder Eingangstüren noch Kassen in Supermärkten, Lampen und Tiefkühltruhen zuhause, Computer in Büros, Ultraschallgeräte in Arztpraxen sowie alle elektrischen Geräte ohne Batterien oder Akkus.

„Eine Tankstelle kommt nicht ohne Strom aus, die Pumpen arbeiten elektrisch.“ (Tomas Bahr, Büroleitender Beamter des Amtes Dänischer Wohld)

Auch Tanken ist nicht mehr möglich – die Tankstellen sind lahmgelegt. „Eine Tankstelle kommt nicht ohne Strom aus“, sagt Tomas Bahr, Büroleitender Beamter des Amtes Dänischer Wohld, „die Pumpen arbeiten elektrisch.“

Ohne Kraftstoff ist ein Feuerwehrauto nicht einsatzfähig

Das hat unmittelbare Auswirkungen auf die Gewährleistung der Einsatzbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehren und damit auf die Sicherung des Brandschutzes: Ohne Kraftstoff sind Löschfahrzeuge nicht einsatzfähig.

Ambulante Altenpflege ist nicht mehr möglich

Auch Dienste wie die der Diakonie in der ambulanten Altenpflege, die ebenfalls auf Fahrten angewiesen sind, sind nicht mehr möglich. Für Senioren, die gesundheitlich auf die Pflege angewiesen sind, kann das ernste Folgen haben. Krankenwagentransporte müssen ebenfalls ausfallen.

„Wenn die Hälfte, also 135.000 Menschen, von einem Stromausfall, der länger als vier Stunden dauert, betroffen sind, ruft der Kreis den Katastrophenfall aus.“ (Tomas Bahr, Büroleitender Beamter)

Rund 270.000 Menschen leben im Kreis Rendsburg-Eckernförde. „Wenn die Hälfte, also 135.000 Menschen, von einem Stromausfall, der länger als vier Stunden dauert, betroffen sind, ruft der Kreis den Katastrophenfall aus“, erklärt Bahr. Ein Krisenstab wird gebildet. Die Ordnungsbehörden der Ämter, die für die Gefahrenabwehr zuständig sind, werden aktiv.

„Das Problem ist die Lagerung. Man kann nicht einfach eine derart große Menge an hochexplosivem Kraftstoff in Feuerwehrgerätehäusern lagern.“ (Tomas Bahr, Büroleitender Beamte)

Nach einer allgemeinen Empfehlung des Kreises sind für jede Feuerwehr 400 Liter Dieselkraftstoff und 100 Liter Benzin für den Notfall vorzuhalten. Aber wo? „Das Problem ist die Lagerung. Man kann nicht einfach eine derart große Menge an hochexplosivem Kraftstoff in Feuerwehrgerätehäusern lagern“, so der Büroleitende Beamte.

Notbetankungsanlage bei team-Tankstelle Meurer

Das Amt Dänischer Wohld hat jetzt mit der Bereitstellung einer Notbetankungsanlage auf dem Gelände der team-Tankstelle für den Ernstfall vorgesorgt. Der Vorschlag kommt von dem Unternehmen team energie GmbH & Co. KG. Auf dem Gelände einer team-Tankstelle in der Stadt Glinde hat die Firma Sotech bereits vor 15 Jahren eine derartige Notbetankungsanlage eingerichtet. Der Unternehmen hat seinen Sitz in der Nähe von Schwerin und ist auf Tanksysteme spezialisiert.

„Durch die Notbetankungsanlage sind die Einsatzkräfte im Amtsbereich gut auf den Katastrophenfall vorbereitet und können so den Bevölkerungsschutz gewährleisten. Auch wenn wir natürlich alle hoffen, dass dieser Fall nie eintritt.“ (Amtsdirektor Matthias Meins)

team-Tankstellenpächter Thomas Meurer erklärte sich bereit, auf seinem Gelände eine Notbetankungsanlage installieren zu lassen. 16.000 Euro zahlte das Amt für die Anlage samt Spezialsaugpumpe, Zähler und Zapfhahn. Amtsdirektor Matthias Meins begrüßt die Maßnahme: „Durch die Notbetankungsanlage sind die Einsatzkräfte im Amtsbereich gut auf den Katastrophenfall vorbereitet und können so den Bevölkerungsschutz gewährleisten. Auch wenn wir natürlich alle hoffen, dass dieser Fall nie eintritt.“

„Sie ist eine elementare Voraussetzung für die Gewährleistung der Einsatzfähigkeit unserer Feuerwehren im Katastrophenfall.“ (Amtsvorsteher Jens Krabbenhöft)

Amtsvorsteher Jens Krabbenhöft bekräftigt: „Die Anlage ist ein wesentlicher Baustein im Gesamtkonzept Katastrophenschutz, das erst noch entwickelt werden muss. Sie ist eine elementare Voraussetzung für die Gewährleistung der Einsatzfähigkeit unserer Feuerwehren im Katastrophenfall.“

Erste Einweisung für die Feuerwehr Gettorf

Am Mittwochabend gab es von Jörg Muus von der Firma Sotech und seinen Kollegen eine Einweisung in die Funktionsweise der Notbetankungsanlage, die bei Stromausfall mittels eines Notstromaggregats betriebsfähig ist. Dabei waren Tankstellenpächter Thomas Meurer, Nils Walther vom Unternehmen team energie GmbH & Co. aus Flensburg, der Gettorfer Gemeindewehrführer Frank-Andreas Greggersen in Begleitung einiger Feuerwehrkameraden, Amtswehrführer Jochen Bromann, der Leiter des Gettorfer Bauhofes, Dirk Wohsmann, Sönke Naeve vom Kreisfeuerwehrverband, Zivil- und Katastrophenschutz, und Tomas Bahr vom Amt Dänischer Wohld.

20.000 Liter Super, 15.000 Liter Diesel für den Notfall

Amtswehrführer Bromann begrüßt die Bereitstellung der Anlage, die im Notfall 20.000 Liter Super E 5 und 15.000 Liter Dieselkraftstoff für die Einsatzkräfte der Feuerwehren vorhält. „Wir sind das erste Amt im Kreis, das diese Notfallversorgung auf den Weg gebracht hat.“

„Es gibt noch viele offene Fragen zu klären.“ (Amtswehrführer Jochen Bromann)

Aber es bleibe noch viel zu tun: „Es gibt noch viele offene Fragen zu klären. Zum Beispiel, welche Feuerwehr die Verantwortung trägt und wo das notwendige Zubehör, wie die Pumpen und Schläuche, gelagert wird.“ Auch weist der Amtswehrführer darauf hin, dass noch weitere Schulungen für den Gebrauch der Anlage folgen müssen.

Kreisweit erste Notbetankungsanlage

Nach Auskunft von Tomas Bahr gibt es im gesamten Kreisgebiet bislang zwei Notbetankungsanlagen, auf die der Kreis Zugriff hat. Das Amt Dänischer Wohld ist kreisweit die erste Amtsverwaltung, die für ihre Einsatzkräfte eine derartige Einrichtung geschaffen hat.

 

Quelle: Amt Dänischer Wohld